Objekte innerorts

Der Ritterhagen

Im Zentrum von Ehlen finden wir einen Straßennamen, der bei geschichtlich interessierten Personen einige Spekulationen hervorruft. Vom Kirchplatz zweigt in östliche Richtung einen Straße ab, die den Namen „Ritterhagen" trägt.
Dieser Straßenname wurde dem Namen einer alten Flurbezeichnung in diesem Bereich entlehnt. Schon im Hasunger Salbuch 1510 und später in den Kirchenrechnungen von Ehlen ab 1629 ist dieser Flurname immer wieder erwähnt.
Ritter in Ehlen?
Was hat es nun auf sich mit dem Ritterhagen? Gab es im Mittelalter in in Ehlen Ritter? Ritter als Persönlichkeiten des Mittelalters sind jedem bekannt. Dagegen können sich die meisten Mitbürger unter einem Hagen nicht viel vorstellen. Wenn man in einschlägiger geschichtlicher Literatur sucht, findet man unter „Hag(en)" folgende Erklärung: „mit einem Hag (Hecke) umgebenes Grundstück". Dies war häufig im Rahmen einer Rodung entstanden.
Und was hat das nun mit dem Ritterhagen in Ehlen zu tun?

Ritter von Hattenhausen im 13. Jahrhundert
Im 13.Jahrhundert wurden mehrfach Ritter von Hattenhausen urkundlich erwähnt. So wird in Urkunden des Klosters Hasungen aus den Jahren 1234 und 1247 ein Konrad von Hattenhausen genannt. In einer weiteren Urkunde aus dem Jahre 1252 erscheint ein Ludwig von Hattenhausen als Zeuge. Ein Ludwig von Ehlen verkauft dann 1257 alle seine Besitzungen in Hattenhausen dem Kloster Hasungen. Es ist anzunehmen, dass es sich hier um die gleiche Person handelt.

Das Dorf Hattenhausen
Hattenhausen war ein kleines Dorf östlich von Ehlen im Bereich des heutigen Reiterhofs am Fuße des Hattenhäuser Berges, welches, 1074 erstmalig erwähnt, schon Ende des 14. Jahrhundert aufgegeben wurde. Die Einwohner übersiedelten damals wohl nach Ehlen
Es ist zu vermuten, dass dieser Ludwig von Ehlen (Hattenhausen) oder einer seiner Nachkommen nach der Übersiedlung östlich des Ehlener Ortszentrums ein Waldstück roden ließ, um das Grundstück landwirtschaftlich zu nutzen oder auch dort einen neuen Hof anzulegen.