Die Geschichte des Dorfes Ehlen in Kurzfassung
Wichtige Jahreszahlen mit kurzen Erläuterungen
Bereits seit der Steinzeit wurde das obere Warmetal fast durchgängig besiedelt. So wurde die Anwesenheit von Menschen in unserem Tal durch Funde insbesondere am hohen Dörnberg, im Habichtswald und am Seilerberg bei Ehlen nachgewiesen.
1017
Heimerad, ein Einsiedler, der sich auf dem Hasunger Berg niedergelassen hatte, liest in Ehlen eine Messe, vermutlich in der alten Steinscheune, der ersten Kirche von Ehlen. Auf dem Grabe Heimerads wird später das Kloster Hasungen errichtet. Hemmo von Ehlen, Freund und Getreuer des Einsiedlers, ist der erste namentlich genannte Ehlener.
1021
Nach dem Tod Heimerads 1019, wird ein Monasterium auf dem Hasunger Berg errichtet. Kranke und Gebrechliche pilgern in großer Zahl zum Grabe des Einsiedlers und suchen Heilung. Dies hatte mit Sicherheit auch Einfluss auf die umliegenden Dörfer und brachte einen relativen Wohlstand für die Menschen auch in Dörnberg und Ehlen.
1074/1081
Auf dem Burghasunger Berg wird ein Benediktiner- Kloster errichtet. In der Gründungsurkunde, in der das Kloster mit reichen Geschenken bedacht wurde, wird Ehlen (Aelehaine, Elheno) erstmalig urkundlich erwähnt.
1131
In Ehlen wird erstmalig eine Pfarrer (Luithere Presbyter de Alhene) urkundlich erwähnt.
Um 1150
Der Kirchturm in Ehlen wird, abseits von der Steinscheune, als Wehrturm errichtet.
1528
Ehlen werden im Rahmen der Reformation evangelisch und erhält auch den ersten evangelischen Pfarrer.
1578
Die große Ehlener Glocke wird gegossen.
Nachdem diese durch Kriegswirren des ersten und zweiten Weltkriegs zeitweilig in Burghasungen war, befindet sie sich seit den 50er Jahren wieder im Glockengeschoss des Ehlener Kirchturms und erfreut die Ehlener mit ihrem besonderen Klang.
1618-1648
Im dreißigjährigen Krieg wurden auch unsere Dörfer sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Menschen in den Dörfern litten unter der Gewalt und der Willkür durchziehender Truppen. Aufzeichnungen aus dieser Zeit ist zu entnehmen, dass sich die Bevölkerung nahezu um die Hälfte reduzierte.
Nach 1652
Die Häuser und die Kirche werden wieder aufgebaut und repariert. Aus dieser Zeit stammen auch die Kirchenbänke, die sich noch heute auf der Empore der heutigen Ehlener Kirche befinden.
1657 Das baufällige Glockengeschoss des Turmes wird abgenommen und wieder aufgebaut.
1710-1717
Ehlener Bürger leisten Frondienste beim Bau des Herkules.
1756-1763
Nach einer Zeit des Aufbaus wird unser Tal wieder durch einen Krieg heimgesucht. Im Siebenjährigen Krieg werden die Menschen in Ehlen durch hier lagernde und durchziehende Truppen wieder extrem belastet.
1768
Der Ehlener Kirchturm, insbesondere das Glockegeschoss, wird zur heutigen Form umgebaut und verkürzt. In der Kugel der Kirchturmspitze wird einen Chronik hinterlegt, welche die Situation der Menschen in dieser Zeit beschreibt.
1776-1784
Ehlener Bürger werden vom hessischen Landgrafen als Soldaten an England verkauft und kämpfen im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Einige bleiben in Amerika und bauen sich dort eine neue Existenz auf.
1806-1813
Zur Zeit des „Königreichs Westfalen“ nehmen auch Ehlener an Napoleons Feldzügen teil, viele sterben in Russland.
1818
Die alte baufällige Ehlener Kirche wird abgerissen und unter Benutzung der Steine und Balken an der selben Stelle wieder aufgebaut. Auch die alten Bänke aus dem Jahre 1652 und die Kanzel werden wieder eingebaut.
1833- 1867
Der bekannte Ehlener Grebe Johann Heinrich Knobel ist Mitglied der kurhessischen Ständeversammlung (Landtag) in Kassel.
1870 -1893
Der Ehlener Bürgermeister Heinrich Knobel vertritt als Mitglied des preußischer Abgeordnetenhauses in Berlin die Menschen unserer Region.
1911
In unserem Dorf werden die ersten Trinkwasserleitungen gebaut.
1915
Ehlen erhält elektrisches Licht.
1914-1918
Im ersten Weltkrieg verlieren 31 Ehlener ihr Leben.
1932
Der Arbeiter-Sport-Verein in Ehlen baut eine Turnhalle. Diese wird leider in den 60er Jahren abgerissen.
1933-1945
Auch in Ehlen leiden die Menschen unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
1939-1945
Im 2. Weltkrieg verlieren 73 Ehlener ihr Leben.
Ab 1946
Die Eingliederung der Heimatvertriebene in Ehlen war in den folgenden Jahren ein besonderer Kraftakt für die Bürger unserer Dörfer. Rückblickend war dies eine erfolgreiche Integration.
02.10.1955
Das Dorfgemeinschaftshaus in Ehlen, welches unter tatkräftiger Mithilfe der Bürger gebaut wurde, wird eingeweiht.
Seit 1960
Ehlen wird durch rege Bautätigkeit erheblich größer.
Die Infrastruktur wird durch die Erneuerung und Erweiterung der Kanalisation, der Wasserversorgung und durch den Straßenbau wesentlich verbessert.
01.01.1972
Im Rahmen der Gebietsreform des Landes Hessen schließen sich die selbständigen Gemeinden Dörnberg und Ehlen zur Großgemeinde Habichtswald zusammen.