Weißer Hof und Krüppelweg
Unweit des Zentrums des Habichtswalder Ortsteils Ehlen findet man die Reste einer hufeisenförmigen Hofanlage, die die alte Bezeichnung "Weißer Hof" trägt. Wenn man alte Ortskarten betrachtet, lag dieser Hof in früherer Zeit am Rande des ursprünglichen Dorfes Ehlen, jenseits des Erlebachs, der, heute verrohrt, seinen Weg durch das Dorf nahm und südwestlich des Pfarrhauses in die Warme mündete.
Hof des Klosters Hasungen?
Sicher ist dass das Kloster Hasungen seit seiner Gründung wesentliche Besitzungen in Ehlen hatte, die auch verwaltet werden mussten. Deshalb ist die Vermutung, dass es sich vielleicht um einen sogenannten Meierhof gehandelt haben könnte, nicht zu abwegig. Für die Vermutung spricht auch, dass, wie man einer Urkunde des Klosters Hasungen entnehmen kann, der Vogt des Klosters Hasungen im 15. Jahrhundert seinen Sitz in Ehlen hatte.
Bürgermeister-Familie Knobel
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass der Weiße Hof im 18. und 19. Jahrhundert Im Besitz der Familie Knobel war, die über eine lange Zeit als Greben, Bürgermeister, Kastenmeister und Zöllner die Geschicke von Ehlen wesentlich mitbestimmt haben.
Der Krüppelweg
Nördlich des Weißen Hofes verläuft von Südosten nach Nordwesten der Krüppelweg. Da dieser unmittelbar hinter dem „Weißen Hof" verläuft, wirft das weitere Fragen auf.
War der Weiße Hof ein Hospital?
Krüppel wird heutzutage eher als Schimpfwort benutzt. Das war früher einmal anders, wie die Internet-Enzyklopädie Wikipedia weiß: „Ursprünglich bezeichnete der Begriff Krüppel einen in seiner Bewegungsfähigkeit physiologisch dauerhaft behinderten Menschen", ist da zu lesen. Die Definition des aus dem mittelniederdeutschen „Kröpel" (der Gekrümmte) entstandenen Begriffs untermauert die Vermutung. Diese Verbindung zwischen dem "Weißen Hof" und dem Krüppelweg könnte auch ein Hinweis auf ein kleines Hospital sein, welches die Mönche des Klosters im Kirchdorf Ehlen angelegt hatten.
Änderung des Namens des Krüppelweges in Lindenweg