Das mittelalterliche Dorf Hattenhausen

Ein altes Dorf am Habichtstein

Hattenhausen war ein kleines Dorf östlich von Ehlen, welches 1081 in der Hasunger Gründungsur­kunde erstmalig erwähnt wurde und schon Ende des 14. Jahrhundert nicht mehr existierte. Die Sied­lung lag im Bereich des heutigen Reiterhofs am Fuße des Hattenhäuser Berges. Die Einwohner übersiedelten damals vermutlich nach Ehlen. Wasser erhielt das Dorf von den beiden kleinen Bä­chen Silberborn und Stöterborn, die am Rande des Habichtsteins in die Warme fließen. Es ist davon auszugehen, dass die Siedlung in diesem Bachtal lag.

Ritter in Hattenhausen und Ehlen

Im 12.Jahrhundert wurden mehrfach Ritter von Hattenhausen urkundlich erwähnt. So wird in Ha­sunger Urkunden aus den Jahren 1234 und 1247 ein Konrad von Hattenhausen genannt. In einer weiteren Urkunde aus dem Jahre 1252 erscheint ein Ludwig von Hattenhausen als Zeuge. Ein Lud­wig von Ehlen verkauft 1257 dem Kloster Hasungen eine Hube in Hattenhausen. Es ist anzunehmen, dass es sich hier um die gleiche Person handelt.

Urkundetext:  HU 27 NR. 44 vom 01.04.1257: Schultheiss, Burgmannen, Ratsleute und alle Bürger der Stadt Wolfhagen (Wolfhein) bekunden, dass Ludwig v. Ehlen (Elhene) gen. Kniling Ritter dem Konvent und Kloster Hasungen unter Vermittlung des Priors Dietrich eine Hube in Hattenhusen mit Wiesen und Zubehör um 9 Mark Pfenn. verkauft habe. Seine Kinder und seine Ehefrau, durch welche die Hube erblich an sie gekommen war, hatten verzichtet. Bernhard Ritter gen. Bittersala und Hermann v. Elsingen Bürger zu Wolfhagen verbürgen sich dem Kloster für den Verkauf und die Freiheit der Hube.

Hieraus geht klar hervor, dass es einen Ritter Ludwig von Ehlen (!) gab, der sich später Kniling nannte. Sieh auch: Der Ritterhagen

Weitere Hasunger Urkunden geben Auskunft darüber, dass sich später immer wieder Nachkommen der Ritter von Hattenhausen/Knilinge/ Knylinge, welche in Wolfhagen ansässig waren, mit dem Kloster um die Lände­reien in Hattenhausen stritten (HStAM, Urk. 27, 309).

Was Flurnamen erzählen

Der Flurnamen " in der Hobestatt (Hofstatt)" könnte darauf hinweisen, dass dort, oberhalb der eigentlichen Siedlung, ein sogenannter Herrenhof gestanden hat. Vermutlich der Hof der Herren von Hattenhau­sen. Wann die Siedlung aufgegeben wurde, ist nicht mehr feststellbar. Es ist aber anzunehmen, dass dies schon Anfang des  14. Jahrhundert erfolgte. 

Dem Hasunger Salbuch von 1510 kann man aber entnehmen, dass viele Ehlener Bürger in diesem Bereich Landbesitz hatten und dem Kloster abgabepflichtig waren.

Quellen: HStAM Bestand Urk. 27; HStAM Bestand S Nr. 352 (Salbuch)

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