Die Ehlener Warte mit Burghasungen

Die Ehlener Warte

Im Wohngebiet auf dem Hügel nördlich der B 251 findet man etwas versteckt an der Ecke Danziger Straße/An der Warte, die Ehlener Warte. Von den Ehlenern wird dieser Turm auch heute noch „Höllepott" genannt.

Noch bis in die 1950er Jahre hinein stand der Turm frei in der Landschaft und der Blick von dort oben reichte nach Zierenberg und rundum ins obere Warmetal und erfasste auch noch Martinhagen und Niedenstein. Auch bestand ein hervorragender Sichtkontakt zum Kloster Hasungen, nur wenige Kilometer westlich des Standorts.

Wegen der hervorragenden Fernsicht war dieser Turm vermutlich im 14. Jahrhundert als Teil der Verteidigungsanlagen der 1293 gegründeten Stadt Zierenberg gebaut worden, wie auch die Warte nördlich dieser Stadt. Die Landgrafschaft Hessen, zu der Zierenberg gehörte, befand sich zu dieser Zeit in ständigen auch kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem Erzbistum Mainz um die Vorherrschaft in unserer Region.

Den Ausdruck „Warte" für einen Beobachtungsposten oder Aussichtspunkt finden wir auch heute noch in den Bezeichnungen Sternwarte, Vogelwarte oder Wetterwarte. Im Mittelalter, aber auch noch im Siebenjährigen Krieg (1756-1763), konnten von diesen Wart-Türmen aus feindliche Truppen schon frühzeitig erkannt und mittels Rauchsignalen an die Stadt gemeldet werden. Auch konnte es den ackerbautreibenden Bürger so gelingen, sich noch rechtzeitig von den Feldern in Sicherheit zu bringen.

Die Ehlener Warte heuteMit der Bebauung des Gebiets "am Sand", in den 60er Jahren, wurde dieses historisch wichtige Gebäude leider zusammen mit dem Grundstück verkauft.
Baumaßnahmen des derzeitigen Grundstückbesitzers zur Stabilisierung und Erhaltung des Gebäudes sind zwar grundsätzlich zu begrüßen, jedoch wurden diese wohl auch entgegen denkmalpflegerischer Vorschriften vorgenommen. Dazu zählt insbesondere die zwischenzeitlich angebrachte Außentreppe, die eindeutig nicht zum historischen Bestand gehört.