Auswanderung nach Amerika

Die Ehlener Familien Löwenstein und Mösta

Gründe für die Auswanderung
Im 18. und 19. JH. haben viele Ehlener Bürger die Heimat verlassen und ihr Glück in anderen Ländern, insbesondere in der "neuen Welt" gesucht. Ursache waren die extrem schlechten wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse, die Lebensbedingungen und insbesondere in der Mitte des 19. Jahrhunderts, die politischen Veränderungen in dieser Zeit.

Kontakt nach Amerika

Immer mehr Nachkommen dieser Auswanderer versuchen seit einigen Jahren Informationen über die Herkunft und das Leben ihrer Vorfahren zu erhalten. Schon in der Vergangenheit hatten viele amerikanische Bürger deutscher Herkunft Kontakt zum Herkunftsort der Vorfahren aufgenommen und auch in Einzelfällen unsere Heimat besucht. Im Jahre 2006 entstand ein Kontakt zu den Nachkommen der im Jahre 1852 ausgewanderten Ehlener Bürger Daniel Löwenstein und Anna Elisabeth Mösta. Nachdem von Egon Jordan die familiengeschichtlichen Daten an die amerikanischen Nachkommen übermittelt wurden, konnte auch der Kontakt zu der Ehlener Familie Löwenstein hergestellt werden.

Besuch aus Amerika bei der Familie Löwenstein in Ehlen
Bereits 2006 ließ es sich der erste Nachkomme von Daniel Loewenstein nicht nehmen, während seines Deutschland-Trips einen Abstecher nach Ehlen zu unternehmen und auch die hiesigen Löwensteins zu besuchen. Ein Jahr später hatte sich auch Dennis Loewenstein aus Michigan, mit dem Anfang 2006 der erste Kontakt entstanden war, vorgenommen Ehlen zu besuchen. Für Karl Löwenstein und seine Kinder war es eine besondere Ehre, den Aufenthalt ihrer Verwandten aus Amerika so angenehm wie möglich zu gestalten. Vom 03.11.-06.11.2007 waren sie die Gäste von Elke und Horst Löwenstein. Ein ausgiebiges Besichtigungsprogramm, zugeschnitten auf die Wünsche der Gäste, hatte Egon Jordan zusammen mit Elke und Horst Löwenstein ausgearbeitet.

Dennis Kirche Ehlen 800Dennis und Jill in der Kirche Ehlen

Dennis als BlacksmithDennis als Schmied in der Dorfschmiede in Ehlen

 

Ein umfangreiches Besuchsprogramm

In vier Tagen konnten Dennis und Jill Loewenstein viele Aspekte der Heimat der Vorfahren gezeigt werden. Der erste Tag, geprägt vom gegenseitigen Kennenlernen, war hinsichtlich der Kommunikation insbesondere für die älteren Familienmitglieder mit kleinen Hürden gepflastert, da Jill und Dennis Loewenstein sich nur in Englisch verständigen konnten. Dies konnte aber durch besondere Herzlichkeit und sehr viel Verständnis füreinander kompensiert werden.

Gründe für die Suche nach den Vorfahren
Dennis Löwenstein machte im Gespräch deutlich, welche besonderen Gründe er hatte, sich so intensiv mit seinen Vorfahren und deren Heimat zu beschäftigen. Für ihn als amerikanischer Bürger war es ein Problem, dass er zwar wusste, dass seine Vorfahren aus Deutschland eingewandert waren, er aber Informationen über deren Leben, Beruf und Charaktereigenschaften nicht hatte. Er wollte nicht nur ergründen, wie in der Familienforschung üblich, wann und wo die Vorfahren geboren und gestorben sind und wann sie geheiratet haben, er wollte auch näheres über deren Persönlichkeit wissen. Nachdem wir gemeinsam feststellen konnten, dass alle Vorfahren ehrbare Berufe, wie Müller, Schreiner oder Landwirt ausgeübt haben, zeigte er sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Für Ihn ist nun klar, dass alle seine Vorfahren „hard working people" gewesen sind.

Ehlen kennenlernen
Einen Besuch des Gottesdienstes in der Ehlener Kirche, dem Gotteshaus seiner Vorfahren, hatte sich Dennis für den Sonntag gewünscht. Selbstverständlich wurden unsere amerikanischen Gäste von Pfarrer Schramm herzlichst in der Kirche willkommen geheißen. Auch Bürgermeister Asshauer ließ es sich nicht nehmen, unsere Gäste persönlich zu begrüßen. Ein ausgiebiges Besichtigungsprogramm in Ehlen (Kirche, Kirchturm, Steinscheune, Schmiede und das Geburtshaus der Vorfahren) und in der näheren Umgebung (Bodenhausen) schloss sich daran an und rundete diesen Tag ab.

Rundreise durch Nordhessen
Eine Rundreise zu den für die Familiengeschichte der Löwensteins und Möstas wichtigen nordhessischen Orten stand am dritten Tag auf dem Programm. Zierenberg ist nachweislich der Herkunftsort der Ehlener Möstas. Deshalb war die Stadtkirche in Zierenberg eine weitere wichtige Station für diese familiengeschichtliche Exkursion. Die Ehlener Löwensteins kamen um 1800 aus Niederelsungen nach Ehlen und ließen sich hier als Müller in der Hohenufer-Mühle nieder. Dies war für unsere Gäste natürlich ein besonderer Grund auch das Dorf Niederelsungen zu besuchen. Die Besichtigung der Dorfkirche und ein Rundgang durch das Dorf standen hier auf der Tagesordnung.

Burg Löwenstein
Ein besonderer Ort für die Erforschung der Familiengeschichte war die Burg Löwenstein bei Oberurff-Schiffelbach, ist diese doch die Stammburg der Ritter von Löwenstein. Alle nordhessischen Löwensteins stehen nachweislich in einer verwandtschaftlichen Beziehung zu diesem mittelalterlichen Rittergeschlecht. Die Burgruine wurde in den letzten Jahren teilweise restauriert. Der begehbare Turm bot unseren Freunden eine Rundumsicht über die Landschaft, die im Mittelalter von hier aus beherrscht worden ist. Zum Abschluss des Tages konnten wir Jill und Dennis noch ein besonderes Kleinod der nordhessischen Geschichte zeigen, die mittelalterliche Stadt Fritzlar. Eine Exkursion zum Herkules und dem Bergpark Wilhelmshöhe war am letzten Aufenthaltstag noch einmal ein besonderer Höhepunkt.

Einladung nach Michigan
Unsere amerikanischen Gäste zeigten sich sehr beeindruckt von der Schönheit der Heimat ihrer Vorfahren und der ihnen hier entgegengebrachten Gastfreundschaft. Sie deuteten an, dass dies sicher nicht ihr letzter Besuch in Ehlen gewesen ist. Dennis und Jill Loewenstein ließen es sich auch nicht nehmen, die Gastgeber und Freunde zu einem Besuch Ihrer Heimat in Michigan/ USA einzuladen.