Ehlen Schule1920
ASB-Jugendarbeit in den 60er und 70er Jahren in in Ehlen
Eine Diskothek in der alten Schule
Wer kann sich noch an die alte Schule in Ehlen auf dem Kirchplatz erinnern. Sie wurde 1840 anstelle eines wesentlich älteren Gebäudes, vermutlich aus dem Jahre 1705, neu errichtet und 1976 wegen angeblicher Baufälligkeit abgerissen.
Nachdem Anfang der 70er Jahre die Schüler in die neue Schule umgezogen waren, stand das stattliche Schulgebäude leer.
Nutzung der Schule für die Jugendarbeit
In dieser Zeit waren in Ehlen und Dörnberg mehrere Gruppen der Arbeiter-Samariter-Jugend aktiv. Schulungen in Erster-Hilfe und ein umfassende Freizeitangebote für die Jugendlichen unserer Gemeinde, standen im Mittelpunkt der Arbeit der ASJ.
Als Standort für diese Arbeit bot sich nun in Ehlen die leerstehende alte Schule an. Nachdem die Gemeinde Habichtswald der Nutzung zugestimmt hatte, konnten die Jugendlichen einen Klassenraum in der oberen Etage als Standort für die Jugendarbeit einrichten. Dieser Raum wurde mit gebrauchten Möbeln ausgestattet und diente so auch als Treffpunkt der Jugendlichen für alle anderen Aktivitäten der Jugendgruppe.
Dort konnte man nun eine umfassende Einführung in die Arbeit des ASB als Hilfsorganisation anbieten. Auch wurden diese Räume als Treffpunkt für die Dorfjugend ausgiebig genutzt.
Damals konnten Mitglieder des Vostands der ASJ bei der Kreisbildsstelle des Landkreises, nach einer entsprechenden Ausbildung, einen Filmvorführschein erwerben. Dies eröffnete die Möglichkeit, dort Filmvorführgeräte und die dazugehörigen Filme auszuleihen und damit das Programm der Jugendgruppe wesentlich durch Filmabende zu erweitern. Verglichen mit den Technikausstattungen, die den Jugendlichen in der heutigen Zeit zur Verfügung stehen, war das eine besondere Ergänzung der Angebote. Sogar ein Tanzkurs wurde von einem Mitglied erfolgreich angeboten.
ASB-Jugend erfolgreich im Wettbewerb/ Empfang beim Bundespräsidenten 1971
Diese erfolgreiche Arbeit wurde gewürdigt durch ein besonderes Ereignis. Anfang der 70er Jahre konnte eine Habichtswalder Jugendgruppe am Wettbewerb der Arbeiter-Samariter-Jugend auf Landes- und Bundesebene teilnehmen, bei der das hier erlernte Wissen und die praktische Fähigkeiten hinsichtlich der Arbeit des ASB abgefragt wurden. Aufgrund des hervorragenden Ausbildungsstandes konnte unsere Jugendgruppe als Sieger des Landes- und Bundeswettbewerbs triumphieren.
Als Belohnung wurden die Teilnehmer in die ASB-Bundeszentrale in Köln eingeladen. Zum Abschluss eines mehrtägigen Programms wurden die Bundessieger vom damaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann empfangen, der die herausragende Leistung der Jugendlichen nochmals besonders hervorhob. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch einer Fremdensitzung des Kölner Karnevalsvereins im Gürzenich.
Alte Schule vor dem Abriss. Die Diskothek war rechts oben!
Eine Diskothek für die Jugendlichen
Zur damaligen Zeit waren bekanntlich nur wenige Freizeitangebote für Jugendliche im Dorf vorhanden. Man traf sich auf der Straße oder in den örtlichen Gaststätten.
Deshalb beschlossen die Jugendgruppenmitglieder, in diesem von der Jugendgruppe genutzen Vereinsraum in der alten Schule ergänzend eine kleine Diskothek einzurichten. Mit viel Elan wurden in Eigenhilfe die baulichen und technischen Vorausetzungen eines solchen Angebots geschaffen.
Diese sonntäglichen Diskothek wurde über längere Zeit nicht nur von den Habichtswalder Jugendlichen angenommen, es kamen auch viele aus den umliegenden Dörfern.
Mit dem Abriss der alten Schule um 1975 verschwand auch dieses besondere Beispiel einer hervorragenden Jugendarbeit in Habichtswald.